Bodenarbeitsseil-Infos

Inhaltsverzeichnis:
 

  1. Wozu braucht man ein Bodenarbeitsseil?
  2. Material
  3. Seilstärke
  4. Seillänge
  5. Welcher Karabiner?
  6. Wie befestige ich einen Karabiner am Seil?
  7. Wie befestige ich das Seil direkt am Knotenhalfter
Bodenarbeitsseile (oder auch „Ropes“) werden für die Bodenarbeit mit dem Pferd genutzt. Sie sind länger als Führstricke, haben ein kurzes Leder-Stück am Ende und werden in den meisten Fällen an einem Knotenhalfter befestigt.

!!!ACHTUNG!!!
Bei der Arbeit mit einem Seil sollten generell IMMER Handschuhe getragen werden! Bei plötzlichen Bewegungen des Pferdes können ansonsten starke Verbrennungen in der Handfläche entstehen!

 
PPM ist das Kurzwort für „Polypropylen Multifil“ (Polypropylen = Materialbezeichnung, Multifil = „gefüllt mit mehreren Kernschnüren“). PPM- Seile sind schwimmfähig und wetterfest. Die Seile verrotten nicht, nehmen kein Wasser auf, sind geruchsneutral und verschmutzen nicht schnell. Außerdem ist PPM ungiftig und sicher für Mensch und Tier (OEKO-TEX®).
Sollte das Seil doch mal extrem schmutzig werden, ist es leicht wieder zu reinigen. Wir empfehlen eine Handwäsche mit herkömmlicher Handseife.
Wir bieten unsere Bodenarbeitsseile bisher sowohl in 14mm als auch 12mm Dicke an. Für welche Variante man sich entscheidet, ist eindeutig Geschmackssache:
Am gängigsten sind die Arbeitsseile in 14mm Stärke. Viele möchten ein „ruhiges“ Seil und bevorzugen daher auch ein schweres Seil, welches sich während des Trainings nicht sofort durch einen „Windstoß“ in Bewegung setzt.  Bedenke aber, dass dieses Gewicht auch dein Pferd am Pferdekopf spürt: Einmal in Bewegung, entwickelt es oft ungewollt eine enorme Zugkraft. Es kommen zwar deutliche Signale sehr effektiv beim Pferd an, leichte Signale können aber vom Pferd sehr verschwommen oder gar falsch wahrgenommen werden.

 

 
Ein Bodenarbeitsseil in 12mm Stärke hingegen hat ein deutlich leichteres Gewicht. Dadurch kommt es zwar sehr leicht in ungewollte Bewegung, diese kommt allerdings durch das leichtere Gewicht nicht so störend am Pferdekopf an wie beim 14mm-Seil. Leichte Signale können trotzdem noch vom Pferd empfangen und verstanden werden. Deutliche Signale kommen allerdings auch weniger intensiv am Pferdekopf an.

Ein weiterer großer Vorteil der dünneren Variante ist die Handhabung an sich: Durch das dünnere Material ist es einfacher (vor allem für Frauen-Hände) auch ein längeres Seil aufgewickelt in der Hand zu halten. Das Seil ist merklich leichter zu tragen und daher besonders für kleine (Kinder-) Hände geeignet.

Ich persönlich bin absoluter Fan des 12mm-Seils, da ich immer die Möglichkeit haben möchte, auch mit sanften Signalen kommunizieren zu können. Das ist aber nur meine persönliche Meinung, die nicht jeder mit mir teilen muss – daher bieten wir die 14mm-Variante natürlich trotzdem an. ;-)

 

 
Eine 10mm-Variante gibt es (bis jetzt) bei uns noch nicht im Standard-Sortiment. Mir ist wichtig, dass ein Bodenarbeitsseil nicht ZU dünn ist, denn das birgt Gefahren für Mensch und Tier. Ein so dünnes Seil ist zum Beispiel schwer „fest zu greifen“. Sollte das Pferd plötzlich scheuen und heftig am Seil ziehen, hat der Mensch weniger Möglichkeit, das Pferd zu halten. Im schlimmsten Fall hat er keine Handschuhe an und zieht sich durch das dünne Seil starke Verbrennungen in der Handfläche zu!
 
Je nach Art des Seils sowie Sinn und Zweck des Trainings empfehle ich unterschiedliche Längen des Bodenarbeitsseils.
Bei der 14mm-Seilstärke hat man zum Beispiel ab einer Länge von 4,50m schon sehr viel Seil und auch sehr viel Gewicht in der Hand. Natürlich gibt es auch Menschen mit größeren Händen als meine, daher bieten wir auch unsere 14mm-Seile bis zu 7m Länge an.

Die 12mm-Variante hingegen ist bis 7m sehr gut auch in kleineren Händen zu halten. Für z.B. Extreme Trail-Training hat sich eine Stärke von 12mm mit einer Länge von 4,50m sehr gut bewährt.
Generell sollten die Seile nicht weniger als 3m haben. Alles, was unter 3 Metern ist, würde ich eher als Führstrick bezeichnen und bietet dementsprechend nicht genug Spielraum, um mit dem Pferd in der Bodenarbeit sinnvoll arbeiten zu können.

Das Besondere an unseren Bodenarbeitsseilen ist die Möglichkeit, einen Karabiner jederzeit selbstständig zu entfernen/anzubringen bzw. zu wechseln. Daher gibt es unsere Seile standardmäßig mit einer Schlaufe, an die dann ein beliebiger Karabiner angebracht werden kann – oder eben nicht.
 
Schlaufe:
Eine einfache Schlaufe kann direkt an das Knotenhalfter geknotet werden, sodass kein (schwerer) Karabiner am Pferdekinn „baumelt“, einen Zug nach unten verursacht und somit störend einwirkt. Das Knotenhalfter liegt damit ganz leicht auf dem Pferdekopf und kann die Signale direkt an das Pferd weitergeben.
 

 
!!!ACHTUNG!!!
Durch die direkte Verbindung der Seile haben wir keine Sollbruchstelle! Sollte das Pferd also in Panik geraten und sich dabei mit dem Seil irgendwo „aufhängen“, besteht äußerst starke Verletzungsgefahr! Die Seile haben eine enorme Reißfestigkeit und können dadurch großen Schaden am Pferdekopf anrichten. Bitte achtet immer auf die Sicherheit eures Pferdes!

Wirbelkarabiner:
Natürlich bieten wir unsere Bodenarbeitsseile auch mit Karabinern unterschiedlichster Art, Größe und Gewicht an. Die „normalen“ Wirbelkarabiner gibt es bei uns in den unterschiedlichsten Farben, sie sind die leichtesten der verfügbaren Karabiner und haben für den absoluten Notfall eine Sollbruchstelle (im Gegensatz zur direkten Befestigung mit Schlaufe!). Sie sind daher gut für das Spazierengehen oder andere Situationen, die plötzlich gefährlich werden können, geeignet.

 

 
Drehschlusskarabiner:
Die Drehschlusskarabiner bieten wir in den Farben „silber“ und „gold“ an. Sie sind im Vergleich zu den Wirbelkarabinern größer und schwerer und lassen sich nicht so leicht „aus Versehen“ öffnen, da man den Verschluss erst in die richtige Position drehen muss, damit sich der Haken aufklappen lässt.

 

 
Bull-Snaps:
Auch diese Karabiner-Variante ist größer und schwerer als ein Wirbelkarabiner. Der Verschluss muss statt nach unten nach außen geklappt werden, um das Seil am Knotenhalfter befestigen zu können.

 

 
Meine persönliche Empfehlung: Die Variante mit den „normalen“ Wirbelkarabinern. Diese sind einfach und schnell zu öffnen, haben im Vergleich zu den anderen Karabinern ein geringes Gewicht und sind außerdem in vielen schönen Farben verfügbar.
Ich arbeite auch gerne mal mit einem Seil mit Schlaufe, direkt am Knotenhalfter befestigt. Das ist mit unseren Seilen kein Problem: Einfach den Wirbelkarabiner entfernen, zur Seite legen und danach kann er wieder ganz einfach am Seil angebracht werden.
Wählst du in deiner Bestellung ein Bodenarbeitsseil MIT Karabiner, kommt dieser schon am Seil befestigt bei dir an. Möchtest du den Karabiner wechseln oder einen eigenen Karabiner an ein Seil mit Schlaufe befestigen, findest du hier eine Anleitung, wie dir das am besten gelingt:
 
Wählst du in deiner Bestellung ein Bodenarbeitsseil OHNE Karabiner, also mit Schlaufe, findest du hier eine Anleitung, wie du das Seil am besten an dein Knotenhalfter befestigst: